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ARTE
DI CASILIA
"Kunst aus Casilia" ist das gedankengemalte Sinnbild des prozessualen Raumes, in dem der
freischaffende Künstler Albrecht Walter
auf
verschiedenen Feldern seine "Kunst des Gegenwartens" entwickelt.
In provokant, humorgetragener
Weise behauptet er, dass Kunst nicht von Können kommt, sondern dass sie
vielmehr im prozesshaften Bezug zum creativen Tun als "Cunst" von
c.a.s.i.l.i.a. abstammt:
crisis a
se ipso lucens in anima
(Entscheidender Wendepunkt an sich
selbst
leuchtend in der Seele).
Die Crisis als der Augenblick der "schönen Angst", kurz bevor ein Kind
im Spiel sein vollendetes Werk vernichtet, um einen neuen Anfang zu
wa(a)gen. Die Crisis berührt den Lebensfluss (initialisierend) im Waagepunkt der Gegenwart.
So mysteriös wie "das Lächeln der Mona Lisa" hinterfragt solche "Cunst"
jede gekonnte Virtuosität nach ihrer authentisch präsenten, gegenwartenden Virtualität. Sie
sieht das vollendete Werk nicht als Ziel creativen Schaffens, sondern
als Übergangsstadium, als Wendepunkt zu einem neuen Anfang. Für sie ist
nicht das Endprodukt des Schaffens, die Perfektion, das Kunstwerk,
sondern der gesammte
Prozess von der ersten Gebärde (Geburt) über die Vollendung hinaus bis
zur neuen Initiation.
Damit möchte sie keineswegs vollendete
Meisterwerke abwerten. Sie möchte sie eher noch aufwerten, indem sie
diese als "Crisenwerke" ("Wendewerke") wieder in ihren creativen
Lebensprozess zurückholt.
ARTE DI
CASILIA sieht sich demnach als "Cunstprojekt", unserer gewohnt perfektionistischen, also
sterbeorientierten Meisterwerkskultur eine ungewöhnlich
werdeorientierte Crisenkultur bewußt gegenwartend gegenüberzustellen
... und
Mona Lisa lächelt weiter ...
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